23 April 2017

BALTISCHE STUNDE 2. Mai 2017

jazzig in die Führerscheinprüfung !
 Neues aus ESTLAND, LETTLAND und LITAUEN bringt die

BALTISCHE STUNDE


mit viel Musik aus Estland, Lettland und Litauen und Studiogästen
Dienstag, 2.Mai 2017 - 19.00-21.00 Uhr

Wiederholung am Samstag, den 13. Mai 2017, 16.00 - 18.00 Uhr

  wie immer auf UKW 92,5 und im Kabelnetz auf 101,85 (Raum Bremen).
komplette Übersicht zu allen Orten und Frequenzen:
www.radioweser.tv hören
oder nachzuhören auf
www.baltische-stunde.de


Unser Hörangebot diesmal


GESPRÄCHSGAST

Felix Ackermann
(Historiker, Kulturwissenschaftler, Stadtanthropologe)

Ich wußte schon, dass ich an Orte fahre an die sonst niemand fährt

Über die Umstände tatsächlich einen Führerschein in Litauen machen zu wollen, über Bezüge zu Weißrussland und Russland, über vorhergehende Erfahrungen in den Nachbarländern, Sprachkenntnisse und Wissen über Hintergründe. Über das allgemeine Unwissen über Litauen, die Arbeit für den Deutschen Akademischen Austauschdienst, die Weißrussische Exil-Universität in Vilnius und die Unterstützung aus dem Westen. Über das Dasein als Angestellter einer Privatuniversität, die Aufgabe Kontakte nach Deutschland zu vermitteln, die Promotion bei Karl Schlögel und die Arbeit in Grodno. Über das Bedürfnis etwas über das "Making-off" zu schreiben, die Chancen der Exil-Universität, Konflikte und Grenzen. Über die lange andauernden Bemühungen den Führerschein zu machen, Gespräche in der Familie und Optionen zum litauischen Führerschein. Über landeskundliche Exkursionen, Prüfungsvarianten, die litauische Provinz und nur wenigen Journalisten, die darüber berichten. Vom Umgang der Litauer mit den Vorgängen des 2.Weltkriegs, von den eigenen Kindern in litauischen Schulen, deren litauischen Sprachkenntnissen und der Verbundenheit mit Vilnius.
Von der Sichtweise der Deutschen auf Orte des Holocaust, deutschen Besatzern, dem Judenmord und litauischen Kollaborateuren. Von litauischen Museen, jüdischen Opfern und möglicher Pflichtlektüre deutscher Soldaten in Litauen. Von vernachlässigten Themen, Versuchen Urlaub in Litauen zu machen, problematische Nazi-Verehrung und Geschichten aus anderen Perspektiven.
Über Vergleiche mit Steffen Möller, Verlagsstrategien und Aufgaben für Historiker. Von Korruption und Inkompetenz in Litauen, litauischen Spezifika, den Bedrohungen für Litauen, die Kleinstadt Ignalina und deren Bedeutung für Europa. Über den Litauen-Schwerpunkt der Buchmesse Leipzig, über den April der in Litauen noch Januar ist, und über Kinder die in Litauen Gediminas oder Vytautas heißen. Über Vilnius und Kaunas in der Zwischenkriegszeit, über das Verhältnis litauischer Geschichte zur Sowjetunion und das polnische und das litauische Vilnius. Über eingelöste und nicht eingelöste Studienplätze, stalinistische Zeiten, litauische Architekten und unnahbare Litauer. Über private Kommunikation in Berlin und Litauen, über Distanz und Privatheit, Höflichkeit und Unhöflichkeit. Über den Umgang mit dem langen Winter, den Vergleich mit Belorus, Eishockey-WM in Minsk, Computer, Internet und Fahrschulen in Litauen. Über die litauische Online-Gesellschaft, analoger Austausch und begrenzte Räumlichkeiten an der weißrussischen Exil-Universität. Über das Innenleben des "Ecotels" in Vilnius, eine Etage mit Studenten, Frühstück mit Hering und Bratkartoffeln und Geräusche aus dem Nachbarzimmer. Über ein spezielles litauisches Frühstück, der Märchenfilm für deutsche Touristen in Litauen, Übernachtungsstatistik, Outdoorjacken, Wanderstiefel und Ostpreußentouren. Über Gebetsinhalte, deutsche Rentner und Unterstützung durch den deutschen Staat. Über mögliche Bezugspunkte für Deutsche, fehlende Schnittstellen und langjähriger Beschäftigung mit Litauen. Über fehlendes Verständnis, litauische politische Diskussionen, litauische Trolleybusse, Lesungen vor Soldaten und noch ausstehende Antworten: was wird aus Litauen, was wird aus Europa?

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L-E-S-E-S-T-O-F-F


Felix Ackermann: Mein litauischer Führerschein

Viva Lithuanica oder Kleines litauisches Einmaleins. Suhrkamp taschenbuch 4763, 300 Seiten, ISBN: 978-3-518-46763-3. D: 10,00 €, A: 10,30 €, CH: 14,90 sFr.

Verlagsinfo:
Was hält Europa heute zusammen? Wie gehen die Menschen in Litauen mit der Freiheit um, die sie vor einem Vierteljahrhundert gewonnen haben? Wie funktioniert die Europäische Union an ihren östlichen Außengrenzen, zwischen Kaliningrad und der Republik Belarus? Statt über diese Fragen am Berliner Schreibtisch nachzudenken, bricht Felix Ackermann 2011 auf, um Gastwissenschaftler in der litauischen Hauptstadt zu werden. Seine Familie erlebt in Wilna ein Europa der ganz praktischen Herausforderungen. Die Kinder lernen Litauisch und werden zu kleinen Patrioten erzogen. Seine Frau bringt eine Tochter zur Welt, die sogleich einen litauischen Personencode erhält. Und er selbst macht endlich doch noch seinen Führerschein in einer Kleinstadt namens Utena.
Der Historiker und Stadtanthropologe Felix Ackermann porträtiert kurzweilig und pointenreich eine mehrsprachige Gesellschaft, deren Aufbruch in eine bessere Zukunft immer wieder empfindlich gestört wird: von den eigenen sowjetischen Gewohnheiten, der Migration Hunderttausender Bürger in den Westen, der russischen Annexion der Krim und von der allgegenwärtigen Auseinandersetzung mit der Vergangenheit.

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 Giedra Radvilavičiūtė: Der lange Spaziergang auf einer kurzen Mole

oder: Mein Spiel gegen mich selbst. Erzählte Essays.Übersetzt von Cornelius Hell, mit einem Nachwort von Nora Bossong. Corso 57 im Verlagshaus Römerweg, Wiesbaden 2017. 172 Seiten, EAN: 978-3-7374-0739-7, 19 Euro.

Verlagsinfo:
Die Welt ist ein Fass ohne Boden, auf dem hier – mal laut, mal leiser – überraschend, heiter, ironisch und ätzend getrommelt wird: Alltagsbeobachtungen, Beziehungskisten, Zwischenfälle, Trinksprüche. Für Liebhaber von Sibylle Berg und Margarete Stokowski.

Giedra Radvilaviciute, geboren 1960 in Panevžys, Essayistin und Prosa-Autorin, beendete 1983 ihr Studium der Lituanistik, anschließend Lehrerin und Redakteurin; 1994-1997 lebte sie mit ihrer Familie in Chicago, danach wieder in Vilnius. Als Autorin von Erzählungen debütierte sie 1985, ihr eigentlicher Eintritt in die litauische Literatur begann jedoch 1999 mit Essays; ausgezeichnet wurde sie u. a. mit dem Elena-Mezginaite-Preis, dem Literaturpreis der Europäischen Union und dem Litauischen Nationalpreis.

Nora Bossong, 1982 in Bremen geboren, studierte in Berlin, Leipzig und Rom Philosophie und Komparatistik. Zuletzt erschienen von ihr bei Hanser »Sommer vor den Mauern«, »Gesellschaft mit beschränkter Haftung«, »Schnelle Nummer« und »36,9 Grad«.

Cornelius Hell, geb. 1956 in Salzburg, 1984–86 Lektor für deutsche Sprache und österreichische Literatur an der Universität Vilnius, danach Verlagslektor, Literaturveranstalter und Feuilleton-Redakteur, lebt als freier Autor, Übersetzer und Literaturkritiker in Wien. Er ist Herausgeber und Übersetzer der Anthologien Meldung über Gespenster. Erzählungen aus Litauen und Europa erlesen: Vilnius.
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Romualdas Granauskas: Die traurigen Flüsse

Legenden von Heiligen. Aus dem Litauischen von Saskia Drude, mit einem Nachwort von Elke Heidenreich. Corso 56, Verlagshaus Römerweg, Wiesbaden 2017. 140 Seiten, EAN: 978-3-7374-0738-0, 19 Euro.

Verlagsinfo:
Wie Menschen sich behaupten gegen Unterdrückung, Rassismus und den Lauf der Geschichte – ein melancholisches Buch über Menschlichkeit und Hoffnung in schwierigen Zeiten. Für Liebhaber von Elke Heidenreich und Alice Munro.

Romualdas Granauskas (1939–2014) ist einer der meist gelesenen litauischen Autoren, ein Meister der Prosa, der in seinen Geschichten Mythen und Legenden, Geschichte und Gegenwart zu einem sehr eigenen Klang verknüpft. Auf Deutsch erschien von ihm bislang »Das Strudelloch« bei Wallstein.

Elke Heidenreich, geboren 1943 in Korbach, lebt als Schriftstellerin, Literaturkritikerin, Moderatorin, Journalistin und Opern-Librettistin in Köln. Zuletzt war ihr bei Hanser erschienenes Buch »Alles kein Zufall« wochenlang auf den Bestsellerlisten.

Saskia Drude, geboren 1968, freie Übersetzerin. Lebte nach ihrem Studium der Baltistik 1995-2005 in Litauen, Aufbaustudium an der Universität Vilnius; seit 1997 freiberufliche Übersetzerin für Litauisch. Lebt in Maastricht, Niederlande, und in Vilnius. Übersetzte u. a. Werke von Tomas Venclova, Nijole Strakauskaite, Julija Reklaite, Juozas Erlickas, Sigitas Parulskis und Kristina Sabaliauskaite.
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Zum Beispiel Estland

Das eine Land und die vielen Sprachen. Herausgegeben von Silke Pasewalck, Anna Bers und Reet Bender. Wallstein Verlag, Göttingen, Reihe "Valerio" - Das Magazin der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung; Bd. 19/2017. ISBN: 978-3-8353-1594-5. 188 Seiten, € 10,00 (D) | € 10,30 (A).

Verlagsinfo:
Ein Blick in die europäische Peripherie, um am Beispiel Estlands Fragen des kulturellen Zusammenlebens zu reflektieren.
Wenig wird in deutschen Medien, Schul- und Sachbüchern über Estlands Geschichte und Gegenwart vermittelt. Dabei war dieses kleine Land im äußersten Nordosten Europas 700 Jahre lang Schauplatz deutscher (Kolonial-)Geschichte. Estland steht heute, nach fast 50 Jahren unter sowjetischer Herrschaft, als souveräner Staat und Mitglied der Europäischen Union vor kulturellen und politischen Herausforderungen, die Europa insgesamt betreffen und dort in nuce verhandelt werden. Hier stellen sich Fragen nach dem Mit- und Gegeneinander der Sprachen und Kulturen, nach deren Konkurrenzen, Asymmetrien und Überlagerungen, die einerseits Ausdruck von Herrschaft und Machtausübung sind, andererseits von produktiven Adaptationen und Übersetzungsvorgängen zeugen.
Der Band befasst sich mit den sich palimpsesthaft überlagernden, bestreitenden und durchdringenden Kulturen Estlands in Literatur, Alltagskultur, Film und so weiter. Angesichts weltpolitischer Spannungen, die eine kulturelle und politische Stabilität im Baltikum in Bedrängnis bringen, bemüht sich der Band um eine möglichst unaufgeregte Haltung und um unterschiedliche Perspektiven.
Mit Beiträgen u.a. von Karsten Brüggemann, Ljubov Kisseljova, Terje Loogus, Heinrich Detering, Liina Lukas und Ruth Florack.


M-U-S-I-K-S-C-H-W-E-R-P-U-N-K-T


Gražvydas Januškevičius

Iš Šaltinio

Gražvydas Januškevičius - p, ep, perc, str
Vytautas Labutis - as, ss
Eugenijus Kanevičius - db
Andrius Kairys - dr

 - Šaltinėlis -
- Nendrelė -
- Trepsinis -
- Dundutis -

- Tautinė -

(aus der LP "Iš Šaltinio", 2012)
www.mic.lt
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VORSCHAU
DIE BALTISCHE STUNDE
nächster Sendetermin:
Dienstag, 30.Mai 2017 - 19.00 - 21.00 Uhr
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DIE
BALTISCHE STUNDE
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