13 Dezember 2022

BALTISCHE STUNDE 20. Dezember 2022

 

  Neues aus ESTLAND, LETTLAND und LITAUEN bringt die


BALTISCHE STUNDE


Informationen und Musik aus Estland, Lettland und Litauen

Dienstag, 20. Dezember 2022, 19.00-21.00 Uhr

Wiederholung am Samstag, den 31. Dezember 2022, 16.00 - 18.00 Uhr

  in Bremen - wie immer auf UKW 92,5 on air -
 
oder per LIVESTREAM:
www.radioweser.tv
oder "Medialab Nord"

 
oder nachzuhören auf www.baltische-stunde.de


 
Unser Hörangebot diesmal
 
 
GESPRÄCHSGAST
 
Dr. Eva-Clarita Pettai

(Politologin, Historikerin)

 Ich konnte in einem wunderbaren Forschungsumfeld arbeiten - aber öffentliche Debatten gab es wenig

 
Über die beiden Buchveröffentlichungen 1998 und 2003, über verschiedene Jobs, eine Liebe und den Umzug nach Estland. Über das Thema der Aufarbeitung der Geschichte in allen drei baltischen Staaten, über Sowjet- und Nazivergangenheit, wissenschaftliche Schwerpunkte und öffentliche Debatten, historische Kommissionen und wunde Punkte. Über die Ereignisse des Jahres 2007 rund um den "Bronzesoldaten" in Tallinn, eine Analyse der Haltung der baltischen Präsidentinnen und Präsidenten, Geschichtspolitik und deren Einfluß auf andere Politikfelder. Über die unterschiedliche Herangehensweisen in den drei baltischen Staaten, die kurze Euphorie und Aufbruchstimmung des Jahres 2004, und die Anstrengungen des Beitrittsprozesses zu NATO und EU. Über die archivierten Verhandlungen mit der NATO, über das Erfüllen der Beitrittskriterien und alternative Angebote der NATO damals. 
Über innovative Projekte der estnischen Wissenschaft und Forschungsförderung, über Teilnahme daran aus dem Ausland und das Ausrichten an Qualitätskriterien in der Forschung. Über den "Tigersprung" in der estnischen Wissenschaft, die parallel laufenden Offensive der Digitalisierung und Regierungschefin Kaja Kallas als Gast auf den deutschen Digitalgipfel. Über die Anwendbarkeit estnischer digitaler Lösungen in Deutschland, Modelle digitalen Schulunterrichts und praktische Erfahrungen mit "ekool" und "stuudium". Über ein digitales Klassenbuch, Kommunikation zwischen Lehrern, Schülern und Eltern, und Lernmöglichkeiten ausserhalb des Klassenraums. Über die Vorstellung des estnischen Schulmodells in Deutschland, das deutsche Zögern und das Misstrauen deutscher Lehrer/innen. 
Über Schwächen der estnischen digitalen Modelle in der Corona-Zeit, estnische Start-ups, elektronische Staatsbürgerschaft und das Leben am Rande der Europäischen Union. 
Über Estland als kleine Gesellschaft, öffentliche Debatten in Lettland und Estland, Wesenszüge einer demokratischen Gesellschaft und Fragen des Datenschutzes. Über Unterschiede zwischen Tartu und Tallinn, pendeln zwischen beiden Städten, estnische Moorlandschaft und ein Vergleich mit den thüringischen und hessischen Bergen, über den "richtigen" Winter und verlässliche Busse. 
Über Geschichtsaufarbeitung in Litauen, Unterschiede zu Lettland und Estland, Zwischenkriegszeit, Holocaust und schmerzvolle Prozesse. Über den litauischen Partisanenkrieg, mehrfache Deportationen, litauische Nazi-Kollaborateure,Waffen-SS, das grausame erste sowjetische Jahr und Formen der aktiven Kollaboration beim Judenmord. 
Über neue Vorzeichen der Diskussion mit der russischen Minderheit nach Beginn des russischen Angriffskriegs, die Wiederauferstehung der Mythen des Großen Vaterländischen Kriegs, Identifikationsangebote, sowjetische Siegesdenkmäler, Okkupation und Re-Okkupation, Verbote und Gesetze und der fehlende Dialog mit den "baltischen Russen". Über das Gefühl nicht voll akzeptiert zu werden, russischsprachige Medien und die Einstellung es sei "egal". Über junge russische Esten und Letten und die Unmöglichkeit, nach Beginn des Angriffskriegs Diskussionen zu vermeiden. Über Loyalitätsbekundungen, ein Mangel an "baltischen" Historiker/innen, die Uneinheitlichkeit der russischen Community und der Abriss von Denkmälern im Jahr 2022. Über Generalverdacht, Angst vor Putinscher Propaganda, die Notwendigkeit eines intensiven Bürgerdialogs und neue Formen des Gedenkens an Schreckenstaten der Geschichte. 
Über die neue Aufgabe an der Europäischen Akademie Schleswig-Holstein und im Akademiezentrum Sankelmark, die Möglichkeit dort an Seminaren teilzunehmen, das Überleben verschiedener Krisen in den baltischen Staaten und Pläne für 2023.
 .
 
 
Im Verlauf des Gesprächs genannte Literatur:

Revisionismus schon vor der Geschichte. Aktuelle Kontroversen in Lettland um die
Judenvernichtung und die lettische Kollaboration 1941-1944, Köln: Wissenschaft & Politik,
1998

Demokratisierung der Geschichte in Lettland. Staatsbürgerliches Bewusstsein und Geschichtspolitik im ersten Jahrzehnt der Unabhängigkeit, Hamburg: Krämer, 2003.

The Baltic States and Moscow’s 9 May Commemoration: Analysing Memory Politics in Europe. Europe-Asia Studies, 59:1 (2007), pp. 23-46.

 


- - - - - - - - - - - - -

L-E-S-E-S-T-O-F-F



Zigmunds Skujiņš: Das Bett mit dem goldenen Bein

Roman, aus dem Lettischen übersetzt und mit Anmerkungen von Nicole Nau, mit einem Nachwort von Judith Leister (lettischer Originaltitel: "Gulta ar zelta kāju"). Mare Verlag, Hamburg 2022. ISBN: 978-3-86648-658-4, 608 Seiten, 48.00 Euro. 

Verlagsinfo:
Zunte, ein lettischer Küstenort im ausgehenden 19. Jahrhundert: Noass Vējagals zieht es vom elterlichen Hof aufs Meer und in ferne Länder, während sein Bruder Augusts den heimischen Boden bestellt und mit Noass’ Frau einen Sohn zeugt. Dieser stirbt früh, derweil Noass’ leibliche Tochter Leontıne sich zur rebellischen Schönheit entwickelt und mit ihren Eskapaden nicht nur den eigenen Ruf aufs Spiel setzt. Davon unbeirrt fährt ihr Vater weiter zur See und häuft Reichtümer an, um der Familie ein großes Stadthaus zu bauen. Doch Hochzeiten, Kriege und Revolutionen treiben Kinder und Kindeskinder der Vējagali fort von Zunte. Jahrzehnte nach dem Bau seines Hauses stirbt Noass dort ganz allein, und im Ort verbreitet sich eine Legende: Seine Reichtümer müssen sich noch immer auf dem familiären Anwesen befinden, versteckt in einem hölzernen Bettpfosten.

Zigmunds Skujiņš erzählt überbordend und mit feinem Schalk vom wechselvollen Schicksal des lettischen Volks. Seine liebevollen, fein ausgearbeiteten Figurenzeichnungen weisen ihn als großen Menschenfreund und -kenner aus.

Zigmunds Skujiņš (sprich: Skuiensch) wurde 1926 in Riga geboren. Nach Anfängen im Journalismus wandte er sich ganz dem literarischen Schreiben zu. Zu seinem Werk gehören zahlreiche Romane und mehrere Erzählbände sowie Theaterstücke, Drehbücher und Essays. Skujiņš ist einer der renommiertesten Schriftsteller seines Landes. Sein Werk wurde in viele europäische Sprachen übersetzt und millionenfach verkauft. Das Bett mit dem goldenen Bein (1984) gilt als sein größter Erfolg. Skujiņš starb im März 2022 in Riga.

- - - - - - - - - - - - - - - - - - -
   - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -
- - - - - - - - - -
 
 

M-U-S-I-K-S-C-H-W-E-R-P-U-N-K-T


JELGAVAS BIGBAND

 
- Circenīša Ziemassvētki -

- Es aiziet nevaru -

- Dāvāja Māriņa -

- Pūt vējiņi -

 
(aus dem Album "Latvijas Sajūtas")

Zeitschrift "JAZZ IN"
 
Lettisches Musikinormationszentrum LMIC
 
 
 
 
-------------------------------------------------- 
--------------------------------------------------
VORSCHAU
DIE BALTISCHE STUNDE
Nächster Sendetermin:
Dienstag, 17. Januar 2023 - 19.00 - 21.00 Uhr
---------------------------------------------------------------------------------

DIE BALTISCHE STUNDE
im Radio im Bremern Raum auf UKW 92.5
& ÜBERALL ZU EMPFANGEN im Internet
unter (Audio-Stream)
oder auf www.baltische-stunde.de
------------------
--------------------------------------

Informationsarbeit braucht Unterstützer - werden Sie Mitglied beim Verein INFOBALT !

- - - - - - - - - - - - - - - - -

Mehr INFOBALT-Seiten:
 
Mehr zur Baltischen Stunde HIER

Keine Kommentare: